Wie bekommt man es hin, dass der Hund auf der Prüfung die Trainingsleistung auch zuverlässig abruft? Jeder der schon mehre Prüfungen gemacht hat, kennt dieses Problem. Dass mit jungen Hunden öfter mal was schief gehen kann auf einer Prüfung ist ganz normal, aber irgendwann möchte man sich weiter qualifizieren und dann geht es um jedes Pünktchen. Wie also schafft man es, dass der Hund keinen Unterschied zwischen Training und Wettkampf macht und sogar bei widrigen Bedingungen seine beste Leistung abruft?
Das Geheimnis ist: Es darf so wenig Unterschied zwischen Prüfung und Training herrschen, wie nur möglich!
Das klingt sehr banal, ist aber tatsächlich sehr effektiv. Selbstverständlich werden unsere Hunde im Training immer bestätigt, aber allein schon das Einbauen von Vorbereitungshandlungen die im
Training wie auch im Wettkampf immer gleich sind, schafft man für den Hund ein Bild das immer das Selbe bleibt.
Ein Beispiel: Vor der Platzübung im IPO kommt immer die Sitzübung. Nachdem ich die Sitzübung bestätigt habe, setze ich den Hund immer zurück in diese Position, kehre zu ihm zurück und beginne aus dieser Grundstellung die Entwicklung zum Platz. Damit ist diese Handlung die immer gleich ausgeführt wird, für ihn das untrügliche Zeichen dafür, dass jetzt als nächstes die Platzübung kommt. Unser Wettkampftraining ist voll von diesen "Eselsbrücken" für Hund und Hundeführer.
Im Rahmen des Wettkampftrainings hilft es auch, sich als Hundeführer immer wieder im Training vorzustellen, wie man genau diese Übung gerade in einem Wettkampf vorführt. Dabei fällt oft auf, dass im Training Zwischenwege oder andere vermeintliche Randelemente vernachlässigt werden. Im Wettkampf wird der Hund dann plötzlich nervös, weil man so lange in der Anfgangsgrundstellung warten muss oder er baut ab weil der Weg zu den Apportierübungen die dreifache Länge vom Gewohnten hat.
Zuletzt noch ein Tipp: Natürlich muss man auch bei im Wettkampf geführten Hunden bestimmte Übungen nacharbeiten oder gar neu Aufbauen, die Motivation erhöhen usw. Dies empfiehlt sich abgetrennt vom Wettkampftraining zu arbeiten. Also Wettkampftraining auf dem Hundeplatz und im Garten oder beim Gassi gehen das Heimtraining zum Erhalt oder Verbesserung der Einzelübungen.